Ballonteam-Blog

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Erste Ballonfahrt mit hundert Jahren

Mächtiges Spektakel machten die Brenner, als die Ballons mit heißer Luft gefüllt wurden. Etliche Familienmitglieder hatten sich eingefunden, um das Schauspiel mitzuerleben.

Hahn im Korb (Bad Laasphe)

Hundert Jahre lang hatte Hermann Hahn die meiste Zeit festen Boden unter den Füßen. Gestern hob er ab: Der rüstige Bad Laaspher startete unterhalb des Entenbergs zur ersten Ballonfahrt seines Lebens.

Eine ganze Schar Familienmitglieder hatten den Hundertjährigen zur Wiese oberhalb des Aldi-Zentrallagers begleitet, wo Hans Dieter Vomraths Ballon-Team aus Eschenburg – Eibelshausen mit zwei Sportballons samt Zubehör angerückt war. Die Verwandten, die Hermann Hahn die Ballonfahrt im Juni zum Hundertsten geschenkt hatten, konnten gestern nicht dabei sein, und die anderen übten sich bei den Bewerbungen als Ballon-Beifahrer in Zurückhaltung. Aber Schwieger- Enkeltochter Anja Hoffmann hatte am Morgen spontan, zugesagt, den Opa bei seiner ersten Luftfahrt zu begleiten – auch für sie eine Premiere. „Ich habe mir gedacht, wenn ein Hundertjähriger das schafft, ist es zu machen“, stellt sie pragmatisch fest. Hermann Hahn selbst ist jedenfalls kein bisschen Aufregung anzumerken. Er verfolgt aber interessiert, wie der Brenner am Ballonkorb montiert und dann die riesige blaue Hülle auf der Wiese ausgebreitet wird. Dann legen die Brenner mit Getöse los und produzieren heiße Luft. 2600 und 3000 Kubikmeter fassen die Sportballons, mit denen die Ballonpiloten aus Hessen am Start sind.  Vom Boden aus gemessen ragen sie 26 bis 28 Meter in die Höhe. Fürs Ballonfahren, so ist Hans Dieter Vomrath überzeugt, ist man nie zu alt.

Schon im vergangenen Jahr war er mit einem befreundeten Sportflieger unterwegs, der zu diesem Zeitpunkt 95 war. Mit seinen hundert Jahren wird Hermann Hahn jetzt einen neuen Rekord aufstellen. Schon am Nachmittag vor dem Start hatte sich der Ballonpilot aus Eibelshausen vergewissert, dass am Mittwoch Abend das Wetter mitspielt.
„Die Windgeschwindigkeit am Boden sollte nicht stärker sein als 10 Knoten“, erläutert er. Sonst könnte es bei der Landung schwierig werden. Wenn es in den oberen Luftschichten stärker bläst, ist das kein Problem. Die Ballonfahrer spüren den Wind nicht und müssen auch kein Geruckel ertragen. „Ich habe es noch nie erlebt, dass jemandem schlecht geworden  ist oder ein Passagier Höhenangst bekam, selbst wenn er kaum auf eine Leiter steigen kann“, beruhigt Vomrath.

Jetzt sind beide Ballons gefüllt und haben sich aufgerichtet. Hermann Hahn und Anja Hoffmann steigen in den Korb zu Dané Vomrath, der den blauen Ballon steuert, sein Vater folgt mit seinem neuem gelben Ballon und zwei weiteren Passagieren. Noch einmal gewinkt und ab geht‘s. Im Nu steigen die Ballons hoch über die Fichtenwipfel in den Sommerhimmel.

Wohin die Reise geht? Das weiß man beim Ballonfahren nie so genau. In den unteren Luftschichten Nord-Ost-Wind, weiter oben westliche Strömungen waren gestern angesagt. Zwischen 15 und 35 Kilometer werden bei einer solchen Tour in der Regel zurückgelegt. Nach gut einer Stunde jedenfalls fangen die Piloten an, irgendwo in einem geschützten Tal nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau zu halten, denn spätestens eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang sollten die Ballons wieder am Boden sein. Gut, wenn eine Straße in der Nähe ist, damit die Wagen und Verladeanhänger in der Nähe halten können. „Die Fahrt mit dem Auto ist das Gefährlichste am Ballonfahren“, warnt dann allerdings der Pilot seine Passagiere.

 

 

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